Obwohl von uns nicht besetzt, weisen die Fangmeldungen am Leopoldskroner Teich auf einen in jüngster Zeit autochthon gewachsenen Bestand von Wallern mit einer Größe von bis zu 80 cm hin, wobei der Laich durch Enten aus dem Salzachseeegebiet eingetragen worden sein dürfte.

Die Renaturierung und Wiederherstellung des bewässerten Schilfgürtels kommt den Laichgewohnheiten der stillen Riesen sehr entgegen. In der Laichzeit zwischen Mai und Juli finden sie sich paarweise in den flachen, bewässerten Uferstellen ein. Die Rogner legen ihre Eier ab einer Wassertemperatur von 18 Grad auf den Wasserpflanzen ab. Im Teich finden sie dann ideale Lebensbedingungen durch ein Überangebot an Nahrung vor.

Waller sind nicht besonders wählerische Raubfische, die als Beute nahezu alles annehmen, was von der Größe her bewältigt werden kann. Einen gewissen Anteil machen im Leopoldskroner Teich naturgemäß die Karpfen aus. Neben lebenden und toten Fischen werden gerne auch Krebse, junge Wasservögel und Nager wie Mäuse und Ratten gefressen. Im Unterschied zu anderen großen Raubfischen wie Hecht und Zander fressen Waller Beutetiere sehr unterschiedlicher Größe, was zu einer ausgeglichenen Nutzung des Nahrungsangebots führt. Waller haben daher einen eher geringen Einfluss auf den Bestand der Hauptfischarten im Teich.

Der Waller ist ein im Land Salzburg heimischer Fisch mit einem guten Fischbestand, weshalb für den Waller weder ein Brittelmaß noch eine Schonzeit gilt. Auch kleine Waller können (und sollen) daher entnommen werden.

Bekanntlich handelt es sich um einen hervorragenden Speisefisch – lassen Sie ihn sich schmecken!

Im 19. Jahrhundert gab es in Liefering kapitale Waller, um die sich sogar Legenden ranken. Der bekannte Illustrationskünstler, Grafiker, Buchautor und Historiker Werner Hölzl widmete dem Lieferinger Waller diese Zeichnung.

Fotos: ©PPS/Privat/Rachbauer. Titelfoto (Illustration): ©PPS/Privat/Stauffer: Der abgebildete Waller wurde in Italien gefangen.